In allen Vorträgen und den meisten Publikationen werden Bilder von Gesichtern mit den für FASD typischen facialen Merkmalen gezeigt. Bilder von älteren Jugendlichen und Erwachsenen mit diesen Merkmalen findet man schon weit seltener.
In den Vorträgen selbst wird aber ebenso regelmäßig darauf hingewiesen, dass der überwiegende Anteil der Betroffenen nicht oder nicht mehr über diese Merkmale zu erkennen ist. De facto sehen die meisten, vor allem als Erwachsene, eher so aus:
Also für den Laienblick ganz normal.
Bilder prägen sich unserem Gedächtnis viel hartnäckiger ein, als Texte. Das heißt, dass trotz der Information, dass dem überwiegenden Teil der Betroffenen ihre Behinderung nicht oder nicht mehr anzusehen ist, läuft man mit den visuellen Merkmalen im Kopf herum und verbindet FASD unbewusst mit ihnen. Ob man will oder nicht, man muss sich im wahren Leben immer wieder daran erinnern, ach ja, den meisten sieht man es ja gar nicht an.
Wir behaupten, dass dieser Effekt Auswirkungen auf die mangelhafte Wahrnehmung insgesamt hat und dem Problem Vorschub leistet, dass FASD als Behinderung nicht so anerkannt ist, wie es gemessen an den Beeinträchtigungen selbstverständlich sein müsste.
Aber das kann man ja nachholen! Mit stinknormaler Werbung. Die arbeitet ja dauernd an Imagewechseln, die mehr wirken, als wir uns eingestehen wollen. Oder wie haben die das geschafft, dass man Autos heute nicht mehr als Dreckschleudern erlebt, sondern als lautlos durch unbeschadete Natur gleitende Imagevehikel?
Wir wollen solch großen Plakate, wie sie an Straßen und Haltestellen zu sehen sind, entwerfen. Darauf so viele Gesichter wie möglich und von weitem erkennbar. Aber welche davon die „Normalen“ sind und welche „die Behinderten“, ist nicht zu erkennen. In großen Lettern fragen wir das aber und hoffen auf den Hä?-Effekt sowie die gewisse Portion Neugier auf eine Antwort. Über einen nicht zu übersehenden QR-Code kommt man dann an diese Information. Die Botschaft: „Ätsch – man sieht es meistens nicht“. Wahrscheinlich kennst du jemand mit FASD, ohne es zu wissen.
Dafür suchen wir erwachsene Menschen mit FASD, die ihr Konterfei für so eine Aktion zur Verfügung stellen würden.
Bei Interesse bitte unser Kontaktformular nutzen.