Akti­ons­bünd­nis FASD adult

Wir wollen

  • über die beson­de­re Situa­ti­on von erwach­se­nen Men­schen mit FASD auf­klä­ren,
  • auf die Ver­sor­gungs­lü­cken in den hel­fen­den Sys­te­men hin­wei­sen,
  • kon­kre­te Vor­schlä­ge machen, um die Lebens­si­tua­ti­on von Betrof­fe­nen zu ver­bes­sern.

Wir nennen uns Akti­ons­bünd­nis, weil wir aus diesen Vor­schlä­gen kon­kre­te Aktio­nen ent­wi­ckeln und anschie­ben wollen, für die wir Mitstreiter*innen und breite Unter­stüt­zung suchen.

Was ist FASD?

FASD steht für Fetal Alco­hol Spec­trum Dis­or­ders (Fetale Alkohol­spektrum­störungen) und ist die am wenigs­ten erkann­te, nicht ange­bo­re­ne Behin­de­rung. Sie tritt auf, wenn Frauen wäh­rend der Schwan­ger­schaft Alko­hol trin­ken. FASD ist gleich­zei­tig die häu­figs­te Ursa­che für eine geis­ti­ge Behin­de­rung, die nicht zwin­gend mit einem ver­min­der­ten IQ ein­her­geht. Auf­grund oft schwa­cher oder feh­len­der visu­el­ler Merk­ma­le nennt man sie auch die unsicht­ba­re Behin­de­rung.

Warum nennen wir uns FASD adult?

Durch die Sub­sum­mie­rung der Erwach­se­nen­pro­ble­ma­tik unter eine all­ge­mei­ne Auf­klä­rung zu FASD bleibt die Auf­merk­sam­keit über­wie­gend bei den Kin­dern und Jugend­li­chen. Es kommt trotz geziel­ter Infor­ma­tio­nen immer noch vor, dass Ärzte, Behör­den, Gut­ach­ten und Recht­spre­chun­gen ein FASD bei Erwach­se­nen, inso­fern es über­haupt dia­gnos­ti­ziert wurde, nicht berück­sich­ti­gen, dessen Rele­vanz falsch ein­schät­zen oder gar leug­nen.

Bis zum Erwach­se­nen­al­ter haben sich häufig sekun­dä­re Stö­run­gen und/​oder kom­or­bi­de psy­chi­sche Erkran­kun­gen eta­bliert, welche die Grund­schä­di­gung durch FASD über­de­cken. Die Ver­kom­pli­zie­rung der Sym­pto­ma­ti­ken ist unter ande­rem eine Folge der bis­he­ri­gen Fehl­ein­schät­zun­gen und somit Fehl­be­hand­lun­gen, die Men­schen mit FASD in nahezu allen Berei­chen erfah­ren muss­ten. Und die sie teil­wei­se zusätz­lich trau­ma­ti­siert haben. Wir nennen das Sekun­dä­re Stö­run­gen.

Die Gemenge­la­ge von orga­ni­scher Schä­di­gung und sozia­ler Trau­ma­ti­sie­rung ver­hin­dert dann erst recht das Gelin­gen von Hil­fe­leis­tun­gen, was die aus­blei­ben­den Erfol­ge bei psych­ia­tri­schen Behand­lun­gen, ambu­lan­ten Betreu­ungs­kon­zep­ten und der Inte­gra­ti­on auf dem Arbeits­markt erklärt. Die Betrof­fe­nen selbst sind behin­de­rungs­be­dingt ent­we­der nicht in der Lage, dieses Dilem­ma über­haupt zu for­mu­lie­ren, oder sie strei­ten ab, dass ihre Pro­ble­me mit FASD zusam­men­hän­gen. Dafür erfah­ren sie in ihrer Umwelt sogar indi­rekt Bestä­ti­gung, weil die Mehr­heit immer noch nichts von FASD gehört hat. Oft sind es nur die Eltern, die ihnen mit der Pro­ble­ma­tik in den Ohren liegen.

Mitstreiter*innen gesucht

Wir sind kein Verein, der Mit­glie­der sucht. Wir wollen Auf­klä­rung unmit­tel­bar mit Aktio­nen ver­bin­den. Dafür suchen wir Mitstreiter*innen, also Men­schen, die sich einen Teil ihrer Zeit einer bestimm­ten Auf­ga­be widmen können und wollen.