Die unsicht­ba­re Behin­de­rung – eine visu­el­le Akti­on

Vier Kinderfotos mit erkennbaren facialen FASD MerkmalenIn allen Vor­trä­gen und den meis­ten Publi­ka­tio­nen wer­den Bil­der von Gesich­tern mit den für FASD typi­schen facia­len Merk­ma­len gezeigt. Bil­der von älte­ren Jugend­li­chen und Erwach­se­nen mit die­sen Merk­ma­len fin­det man schon weit sel­te­ner.

In den Vor­trä­gen selbst wird aber eben­so regel­mä­ßig dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der über­wie­gen­de Anteil der Betrof­fe­nen nicht oder nicht mehr über die­se Merk­ma­le zu erken­nen ist. De fac­to sehen die meis­ten, vor allem als Erwach­se­ne, eher so aus:

Porträt junger Erwachsener mit FASD

Also für den Lai­en­blick ganz nor­mal.

Bil­der prä­gen sich unse­rem Gedächt­nis viel hart­nä­cki­ger ein, als Tex­te. Das heißt, dass trotz der Infor­ma­ti­on, dass dem über­wie­gen­den Teil der Betrof­fe­nen ihre Behin­de­rung nicht oder nicht mehr anzu­se­hen ist, läuft man mit den visu­el­len Merk­ma­len im Kopf her­um und ver­bin­det FASD unbe­wusst mit ihnen. Ob man will oder nicht, man muss sich im wah­ren Leben immer wie­der dar­an erin­nern, ach ja, den meis­ten sieht man es ja gar nicht an.

Wir behaup­ten, dass die­ser Effekt Aus­wir­kun­gen auf die man­gel­haf­te Wahr­neh­mung ins­ge­samt hat und dem Pro­blem Vor­schub leis­tet, dass FASD als Behin­de­rung nicht so aner­kannt ist, wie es gemes­sen an den Beein­träch­ti­gun­gen selbst­ver­ständ­lich sein müss­te.

Aber das kann man ja nach­ho­len! Mit stink­nor­ma­ler Wer­bung. Die arbei­tet ja dau­ernd an Image­wech­seln, die mehr wir­ken, als wir uns ein­ge­ste­hen wol­len. Oder wie haben die das geschafft, dass man Autos heu­te nicht mehr als Dreck­schleu­dern erlebt, son­dern als laut­los durch unbe­scha­de­te Natur glei­ten­de Image­ve­hi­kel?

Wir wol­len solch gro­ßen Pla­ka­te, wie sie an Stra­ßen und Hal­te­stel­len zu sehen sind, ent­wer­fen. Dar­auf so vie­le Gesich­ter wie mög­lich und von wei­tem erkenn­bar. Aber wel­che davon die „Nor­ma­len“ sind und wel­che „die Behin­der­ten“, ist nicht zu erken­nen. In gro­ßen Let­tern fra­gen wir das aber und hof­fen auf den Hä?-Effekt sowie die gewis­se Por­ti­on Neu­gier auf eine Ant­wort. Über einen nicht zu über­se­hen­den QR-Code kommt man dann an die­se Infor­ma­ti­on. Die Bot­schaft: „Ätsch – man sieht es meis­tens nicht“. Wahr­schein­lich kennst du jemand mit FASD, ohne es zu wis­sen.

Dafür suchen wir erwach­se­ne Men­schen mit FASD, die ihr Kon­ter­fei für so eine Akti­on zur Ver­fü­gung stel­len wür­den.

Bei Inter­es­se bit­te unser Kon­takt­for­mu­lar nut­zen.